AUSSTELLUNGSHALLE - Schulstraße 1a HH - 60594 Frankfurt a.M. - Tel.:069/96200188

 

FERDINAND KRAMER UND BOCKENHEIM

DAS LETZTE KAPITEL DES NEUEN FRANKFURT

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Umbau des neobarocken Hauptportals von 1906, eine der ersten Amtshandlungen Kramers (1953).

Die aktuelle Ausstellung und ein Symposion sind den Universitätsbauten des Frankfurter Architekten und Designers Ferdinand Kramer (1898- 1985) gewidmet. Seine Wirken ist von zentraler Bedeutung für die europäische Architektur- und Designgeschichte.

Biographie Ferdinand Kramer

Der radikal - funktionalistische Ansatz, den Kramer in seinen Universitätsbauten verfolgt, ist auch als Reaktion auf den Nationalsozialismus zu verstehen und verknüpft mit seiner ästhetischen Zielsetzung eine politische Aussage.

Zur Eröffnung spricht:
Claude Lichtenstein/ Zürich
, ein ausgewiesener Kenner und Vermittler Ferdinand Kramers.

Innenansicht des "Philosophicums", Systemmöbel

In der Ausstellung werden, neben Original - Einrichtungsgegenständen ( Systemmöbel ) aus dem Philosophicum, aktuelle Fotografien der denkmalgeschützten Institutsgebäude von Gerald Domenig und Dokumente aus dem Nachlaß Kramers gezeigt. Zudem liegt Literatur, auch die soeben erschienene Dissertation von Astrid Hansen, aus.

Das Philosophische Seminargebäude, 1959/60 (Mitarbeiter:Walther Dunkl)

Begehung der Baudenkmäler mit Dr. Christoph Mohr. Info und Anmeldung: 069/60609987 (AB)

Literatur (mit ausführlicher Bibliografie):

"Die Frankfurter Universitätsbauten Ferdinand Kramers", Astrid Hansen-: VDG Weimar 2001

Ferdinad Kramer- "Der Charme des Systematischen",
Hrsg.: Claude Lichtenstein, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Museum für Gestaltung, Zürich, 1991.

Das Vorwort des Ausstellungskataloges schließt Lichtenstein mit einem Zitat und einer Frage aus einem unveröffentlichten Manuskript Kramers aus dem Jahr 1981:

"Grotesk aber scheint mir die Situation heute zu sein: in der im Verhältnis zur Weimarer Republik schwerreichen Bundesrepublik herrscht wiederum Wohnungsnot, und dramatisch zeichnen sich weltweit Energie-und Ökologie-Krisen, Hungersnot in der 3. Welt, politische- und wirtschaftliche Spannungen ab. Dennoch versucht- unberührt von diesen alarmierenden Problemen - der Post-Modernismus die gegenwärtige Architektur zu beherrschen. Wo bleibt unsere heutige, die Jugend überzeugende Avantgarde, die eine für unser Überleben notwendige Neuerung, eine Umwertung der Werte in ihrer Architektur verwirklicht?"

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Biografie Ferdinand Kramer

geb. 1898 in Frankfurt am Main

1924/25 Reisebüro der Hamburg-Amerika Linie, Umbau- und Einrichtung Kramers früheste dokumentierte architektonische Arbeit beim Frankfurter Hof: profillose Theken, Bänke mit schwarzem Roßhaar bezogen, weiße Wände, aneinandergefügte Soffittenlampen, eine Uhr ohne Zahlen- das hatte man in Frankfurt am Main noch nicht gesehen. "Es gab einen Riesen Skandal und Geschrei in der Zeitung, wodurch Ernst May auf mich aufmerksam wurde" (Text: Interview 1982)

1925 - 30 Angestellter im Hochbauamt der Stadt Frankfurt am Main unter Ernst May, Abteilung Typisierung und Planung. Als Designer Zusammenarbeit mit Industriebetrieben, Entwurf des Kramer 3 millionenfach gebauten Volksofens ( Kramerofen), Minimaltreppe, Kombinationsmöbel etc.

Nachbauten der Möbel : Firma e15

1928 Mit Mart Stam und Werner Moser 1. Preis im Wettbewerb für das Altersheim der Emma und Henry Budge Stiftung in Frankfurt am Main.

1937 Ausschluß aus der Reichskamnmer der Bildenden Künste, Ausstellung seiner Arbeiten als "entartete Architektur", Berufsverbot, Emigration in die USA

1938 - 1951 Entwicklung von Typenhäusern, Planung von Warenhäusern, Entwicklung neuer Verkaufsmethoden "Vizual" etc.

1952 Rückkehr nach Frankfurt , auf Empfehlung Horkheimers (Rektor der Goethe- Universität) Berufung als Baudirektor

1952 - 1964 Planung und Realisierung von 23 Instituten und der Stadt- und Universitätsbibliothek

1957 -1984 Wohnhäuser im In- und Ausland, Vorträge und Publikationen

1985 Gestorben in Frankfurt am Main

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Öffnungszeiten: Mi Do 18 - 20 Uhr Fr Sa So 14 -18 Uhr

Veranstalter: Deutscher Werkbund Hessen e.V., Landesamt für Denkmalpflege Hessen

Koordination: Dr. Robert Bock, Fotografien: Gerald Domenig,

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