AUSSTELLUNGSHALLE - Schulstraße 1a HH - 60594 Frankfurt -  
LIONEL RÖHRSCHEID

Transfigurative Malerei


Website des Künstlers

Pressestimmen



Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 9.August 2001

Kieselsteine im Bachbett

Malerei von Lionel Röhrscheid

Eine seltsame Wirkung geht von diesen Bildern aus. Dabei zeigen die zum Teil großformatigen Werke Lionel Röhrscheids, die derzeit in der Frankfurter "Ausstellungs-Halle Schulstraße lA" zu sehen sind, auf den ersten Blick motivisch nur wenige Variationen. Rosa Flecken auf hellblauem Grund, blaue Flecken auf schwarzem Grund, leuchtend rote Flecken auf hellblauem Grund.

Dabei geht der 35 Jahre alte Städelabsolvent und Meisterschüler bei Hermann Nitsch intuitiv vor, wählt zunächst einen Grundton, dann eine häufig den Kontrast hervorhebende Farbe für die 'Tupfen, die mal rund, mal eckig oder geschliffen wirken, kaum oder stark konturiert den Arbeiten Tiefe verleihen. "Transfigurative Malerei" nennt Röhrscheid diese Bilder, die das Verhältnis von Vorder- und Hintergrund zum zentralen Thema haben.

 

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Bei einigen der ausgestellten Werke ist die Wirkung tatsächlich so eindringlich, daß Flecken und grundierte Flächen oder Motiv und Raum zu springen scheinen: Das Bild kippt.

Treten im ersten Moment die Tapfen plastisch hervor und schweben förmlich im Raum, scheinen sie im nächsten Augenblick in den Bildraum gesogen zu werden, während sich die netzartige Struktur in den Vordergrund drängt. Dadurch, daß die meist mit breitem Pinsel gesetzten Farbpunkte bisweilen um ein unbestimmtes Zentrum zu rotieren scheinen, wird der meditative Charakter der Arbeiten noch verstärkt. Mannigfaltige Assoziationen kommen dem Betrachter bei den Bildern Lionel Röhrscheids in den Sinn. Steingärten, die man nur zögernd betreten mag, Seerosen auf einem Teich, Kieselsteine im Bachbett, über die das Wasser fröhlich glucksend hinwegspringt. Eine Platitüde: Doch je länger man schaut, desto mehr sieht man.

CHRISTOPH SCHÜTTE


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